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Sprechtechnik soll wichtig sein?

Nichtwissen hat noch keinem geholfen

Ja, da schaun ma schön aus der Wäsch. Damit hat sich so manch einer noch nie beschäftigt, hat man doch Sängerei und Chordirektion studiert und dann so ein Seitenhieb. Frechheit! Sagt die, ich solle andersT reden…

Die Stimme ist ein heikles Thema. Da ist der Mensch Mimose, da kommt der Tiger aus den Augen. Warum eigentlich?

Kann es sein, dass wir unsere Stimme als Ausdruck unserer Individualität verstehen? Nimmt man uns unsere Stimme, unsere Gewohnheiten, unseren Akzent, wer sind wir dann?

Ich nenne es gerne Erbsünde: Wir werden geboren und kopieren unsere Bezugspersonen, wie sie atmen, wie sie Vokale und Konsonanten formen, welche Muskeln sie dabei verwenden, welche Tonlage und welchen Stimmsitz sie bevorzugen. So lernen wir sprechen. Und das begleitet uns dann ein Leben lang, wird mit unserer Identität gleichgesetzt.

Abgesehen davon, dass das unreflektierte Übernehmen der Hyperventilation eines Elternteils nicht bekömmlich für die eigene psychische Entwicklung ist, warum sollte ein Kopieren der Eltern meine Identität bestimmen? Ist das nicht eher eine Belastung? Nimmt man nicht damit auch die Probleme der Generation vor uns mit auf die Schultern?

Es ist immer Zeit für ein Reset, grinst die Leni. Runter zum Nullpunkt, Sprache neu lernen, das Mundwerk neu initialisieren, und dann, nachdem alles hinterfragt und frisch aufgebaut ist, wähle man, womit man sich identifiziert und wohl fühlt. Man ist nie zu alt, um seine eigene Sprache zu finden!

Wer seine Lieder gerne in Englisch trällert, wird wohl auch hier nicht umhin kommen, die Phonetik von Grund auf zu fressen. Ich würde eindringlich dringend raten, diese Fertigkeit nicht zu unterschätzen und dafür das nächste Jahr mindestens ein halbes Stündchen pro Tag zu reservieren.

Ja, was denkt ihr? Dass euch die Hendln in den Mund fliegen?

Published inSprechtechnik

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