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Weder 7 Tage noch eine Woche!

Tipps zur Vermeidung von Erkältungen

Eine Erkältung ist für Otto Normalmensch eine Woche Krankenstand mit Schädelweh, für die Sängergilde jedoch ein existenzbedrohender Alptraum, der nicht selten noch Wochen später an den Stimmlippen zehrt und uns Aufträge vereitelt.

Alles nur berechtigte Hysterie!

Wen wundert‘s, wenn wir wie Monkklone blau anlaufen, sobald die Dame an der Biomarktkasse mit heißen Backen und rinnater Nasen all unsere Einkäufe mit ihren kontaminierten Klebeln antatscht, während sie uns die Jagdbeute ins Papiersackerl schlichtet?

Gegen solcherart Asoziales ist kein Kraut gewachsen.

Macht Kälte krank?

Die meisten Erkältungen holen wir uns in der Kältezeit. Da liegt es doch nahe, dass es die Kälte ist, die krank macht. Stimmt das? Nein, sagt die Forschung. Viele Studien haben eindeutig bewiesen, dass Menschen, die sich einer Unterkühlung aussetzten, nicht öfter krank werden als Kontrollgruppen. Keine erhöhte Erkrankungsrate!

Was, wenn nicht die Kälte, verursacht dann Erkältungen?

Erreger vielleicht?

Eine kalte Umgebung begünstigt nur die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung. Atmen wir kalte Luft ein, ziehen sich unsere Blutgefäße im Rachenraum, der Nase und sogar der Lunge zusammen. Damit werden weniger Abwehrzellen in diese Regionen transportiert und Erreger haben ein leichtes Spiel, sich festzusetzen und zu vermehren, bevor sie entdeckt werden.

Eine weitere Theorie besagt, dass trockene Luft in beheizten Räumen die Schleimhäute empfindlicher und damit anfälliger macht.

Ein Fest für den Virenaustausch!

Die Winterzeit ist eine gesellige Stubenhockerzeit. Und am Haltegriff der beheizten U-Bahn, der Türklinke des Bezirksamts, am Punschheferl eines lieben Freundes, da lauern Viren in winzigen Tröpfchen auf uns. Bevor sie so mir nichts dir nichts vertrocknen, wollen sie sich einen neuen, willigen Wirten suchen. Und da helfen ihnen unsere Hände!

Unsere Hände sind das perfekte Transportmittel für Keime aller Art. Ständig kletzln wir an unserem Gesicht herum. Mit dem Finger fahren wir uns ins Aug, streifen über unsere Nase, zupfen wir an unseren Lippen.

Hat ein Erreger einmal Eingang in unseren Körper gefunden, zickt er nicht lang herum, sondern setzt sich an Ort und Stelle, das heißt an unseren Schleimhäuten fest und vermehrt sich, bevor er erbarmungslos wie Dschingis Khan in tiefere Regionen vordringt, die er auch noch gedenkt, zu erobern. Sein Heer reitet im Schnupfenschleim, so kann er unseren Körper verlassen und auch noch unsere schöne Schwiegermutter erobern.

Tipps für den Spießrutenlauf um Bazillen und Viren

  • Füttere deine Darmbakterien mit ballaststoffreichen, möglichst zuckerfreien prä– und probiotischen Köstlichkeiten und Omega-3-Fettsäuren. Dein Immunsystem wird es dir danken.
  • Vitamin-, Zink- und Magnesiumdepot gut gefüllt halten.
  • Viel trinken!
  • Im Kalten durch den Schal atmen und die Atemwege damit schön warm und feucht halten.
  • Halte die Raumluft feucht und heize mit Maß! Wer keinen Luftbefeuchter hat, dem hilft es, einmal am Tag Wäsche zu waschen und aufzuhängen. Frühjahrsputz also gern in die Heizperiode verlegen.
  • Immer wieder am Tag die Hände waschen! Ist desinfizieren notwendig? Die Forschung sagt nein. Ausgiebiges Händewaschen mit Seife beseitigt Keime ebenso gut.
  • Hände weg von deinem Gesicht!
  • Türklinken, Liftknöpfe, Halteknöpfe, etc. mit dem Ellenbogen betätigen oder den Ärmel über die Hand ziehen.
  • Trage Handschuhe, wenn du öffentlich unterwegs bist. Mit Handschuhen fährst du dir nicht ins Aug und lutschst nicht am Daumen.
  • Fahre lieber mit dem Fahrrad als in der überfüllten U-Bahn. Meide geschlossene Räume mit vielen Menschen.
  • Bitte alle deine Lieben, dir fernzubleiben, wenn sie erkältet sind. Bussarlen sind verboten, Händeschütteln geradezu strafbar.
  • Kann man einem Händeschütteln nicht entkommen, dann gilt es, die Hände zu waschen, bevor man damit wieder im Gesicht herumfummelt.
  • Bestelle in der kalten Jahreszeit nichts Rohes, wenn du im Restaurant essen willst. Du kannst nicht in die Küche schaun. Der Koch ist auch nur ein Mensch mit Schnupfen.
  • Statt dich von der Empfangsdame deines Wahlarztes ins Wartezimmer zu den Bazillenschleudern setzen zu lassen, bestehe auf den Schemel im Abstellkammerl.
  • Sonderfall Fliegen: Nach der Securityschleuse am Flughafen Hände desinfizieren! Die Hartschalen, in die du dein Handgepäck legst, um es zum Röntgen zu schicken, werden von tausenden Menschen täglich angefasst und sind zum Zwecke der flächendeckenden Verbreitung von Krankheitserregern überhaupt erst erfunden worden.
Published inGrundsätzlichesStimmhygiene

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